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Wiener Schulfruchtprogramm: eine Erfolgsgeschichte

Kinder sollten frühzeitig lernen, welche Nahrungsmittel gut für ihren Körper sind. Dann haben sie bessere Chancen, dieses Wissen im Laufe ihres späteren Lebens in ihre Ernährungsgewohnheiten einzubeziehen. Das Wiener Schulfruchtprogramm setzt genau hier an und bietet entsprechende Angebote.


Das „Wiener Schulfruchtprogramm“

„Juchuuu, frisches Obst und Gemüse ist da“, jubelt der 8-jährige Schüler Emir. An seiner Schule gibt es das Wiener Schulfruchtprogramm. Das Programm, das die Wiener Gesundheitsförderung – WiG umsetzt versorgt rund 100.000 Schüler*innen an städtischen Schulen in Wien kostenlos mit Obst und Gemüse. Emirs Schulkolleg*innen freuen sich auf die gesunde Jause während der Schulzeit. Neben wöchentlichen Fruchtlieferungen bietet das Programm auch Verkostungsworkshops für Klassen, Elterninformationsveranstaltungen und Exkursionen auf Bauernhöfen an. Außerdem werden Hochbeete bereitgestellt. Die Themen Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität können so den Schüler*innen gut nähergebracht werden. Das Wiener Schulfruchtprogramm leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten von Kindern.

Lokalaugenschein zum „Wiener Schulfruchtprogramm“

Lena Lun (31 Jahre) ist Freizeitpädagogin an der OVS Volksschule Jagdgasse im zehnten Wiener Gemeindebezirk. Über die Zusammenarbeit mit der Wiener Gesundheitsförderung – WiG berichtet sie: „Unserer Direktorin ist die Förderung gesundheitsunterstützender Maßnahmen wichtig. Das Wiener Schulfruchtprogramm ist ideal. Wir freuen uns über die Unterstützung. Die Hochbeete in unserem Freiluftklassenraum sind für unsere Schüler*innen und deren Entwicklung von großer Bedeutung.“

Selbst gezogenes Essen macht glücklich

Die OVS Volksschule in der Jagdgasse liegt in einer dicht besiedelten Wohngegend. Viele der Schüler*innen aus der Gartenprojekt-Gruppe (freiwilliges Nachmittagsprojekt) hatten bisher wenige Berührungspunkte mit Obst-, Gemüse- oder Kräuteranbau und ihren Bezug zur Natur meist nur über umliegende Parks erfahren. Das Wiener Schulfruchtprogamm und Köstlichkeiten aus einem schuleigenen Hochbeet zaubern den Kindern regelmäßig ein Strahlen ins Gesicht. Pädagogin Lena Lun berichtet: „Es ist wirklich schön zu sehen, wie groß die Freude der Kinder sein kann. Erst wird ein Samen in die Erde gesetzt. Nach einiger Zeit gedeiht die Frucht. Die Kinder strahlen. Viele erstaunt der Geruch, das Aussehen und der Geschmack.“

Lena Lun hat sich in die Hochbeetbepflanzung und -pflege eingelesen. Seither wird die Liste jener Nahrungsmittel, die von März bis Oktober gedeihen, immer länger: Ringelblumen, Erbsen Karotten, Radieschen, Salat, Spinat, Kürbis, Tomaten, Kapuzinerkresse und diverse Kräuter sprießen verteilt über die Monate aus der Erde.

Das „Wiener Schulfruchtprogramm“ fördert soziale Kompetenzen

Das „Wiener Schulfruchtprogramm“ fördert und fordert Kinder auf vielen verschiedenen Ebenen. Sie üben Geduld, indem sie darauf warten müssen, bis Samen Früchte tragen oder Tomaten erntereif sind. Kinder lernen auch Verantwortung zu übernehmen, zusammenzuarbeiten und Erfolge sowie Misserfolge zu verstehen. Die Freude über die Ernte und das gemeinsame Kochen und Essen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe. Die Arbeit am Hochbeet ermöglicht den Kindern, Kreisläufe der Natur zu erkennen und wichtige Zusammenhänge durch eigenes Handeln und Erleben zu begreifen.

Pflanzen, pflegen, warten, ernten, zubereiten, essen …

Ob Spinataufstrich, Kürbissuppe, der eigene Tee, …. es sind viele verschiedene Köstlichkeiten, die aus den Gemüse-, Obst- und Kräuterarten entstehen können. „Die Kinder kochen an unserer Schule gemeinsam und haben bereits viel positives Feedback erhalten. Falls etwas übrigbleibt, dürfen auch die anderen Schüler*innen und Pädagog*innen unsere Speisen verkosten“, sagt Lena. Und was passiert in den Wintermonaten? Die Gartenprojekt-Gruppe nutzt diese Zeit, um Beschilderungen für die Bepflanzungen im nächsten Frühjahr zu gestalten. Auch werden Wildbienennisthilfen gebaut. Das Wiener Schulfruchtprogramm schafft somit auch an dieser Stelle einen nachhaltigen Kreislauf.

Das von der Europäischen Union geförderte Programm ist eine Initiative der Stadt Wien. Es wird von der Wiener Gesundheitsförderung – WiG in Kooperation mit der Bildungsdirektion für Wien und dem Landeselternverband Wien an allen städtischen Pflichtschulen umgesetzt.