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Parkour, Discgolf, Skaten: Welche Trendsportart ist für mein Kind gesund?

Welche der drei Trendsportarten Parkour, Discgolf und Skaten eignen sich für Volksschulkinder? Was sind die Kosten? Welchen gesundheitlichen Nutzen haben Trendsportarten. Und wie kann man Kinder dabei vor Verletzungen schützen?

Kinder sind fasziniert von Trendsportarten. Sie sehen Vorbilder in den Medien. Im Park sind es die besonders „Coolen“, die sich an Parkour versuchen, mit dem Skateboard unterwegs sind oder wahre Kunststücke mit Frisbees aufführen. Oft sind es schon größere Jugendliche, die hier als „Role Models“ wirken.

„Urban Sports“ für Kinder: Geht das?

Sind die Trendsportarten, die unter „Urban Sports“ fallen (der Name kommt davon, dass sie vor allem im städtischen Bereich ausgeübt werden), gesund für Kinder? Wir haben uns mit Parkour, Skaten und Discgolf drei sehr unterschiedliche Sportarten angesehen. Sie haben allerdings auch Gemeinsamkeiten:

  • Kinder können sie ausüben.
  • Es wird wenig speziell dafür angeschaffte Ausrüstung benötigt.
  • Neben kostenpflichtigen Kursen gibt es auch öffentliche Flächen, auf denen sie ausgeübt werden können.

Das ist Parkour: Hindernislauf durch die Stadt

Bei Parkour werden Hindernisse überwunden. Es ist wie ein sehr anspruchsvoller Hindernislauf. Springen, Klettern oder Balancieren sind bei dieser vielseitigen Sportart üblich. Kindern macht Parkour oft Spaß, weil es Action und Abwechslung bietet. Parkour wird als Abenteuerspiel erlebt, nicht als „Sport“.

Welche Ausrüstung brauchen Kinder für Parkour?

Abgesehen davon, dass man die ersten Versuche besser im Rahmen eines Kurses machen sollte, ist Parkour eine sehr kostengünstige Sportart. Kinder benötigen nur gute rutschfeste Turnschuhe und bequeme Kleidung. Diese sollte nicht zu weit sein und es sollten keine Bänder oder Laschen abstehen. Sonst besteht Verletzungsgefahr durch Hängenbleiben.

Welchen gesundheitlichen Nutzen bringt Parkour für Kinder?

Parkour ist eine anstrengende Sportart, die auf verschiedene Weise positiv auf die Gesundheit von Kindern wirkt.

  • Parkour fordert den gesamten Körper. Die Kinder üben Beweglichkeit. Sie bekommen mehr Kraft und Ausdauer. Die Körperkontrolle kann verbessert und das Gleichgewicht und die Koordination können gestärkt werden. Parkour nützt der gesamten Fitness.
  • Bei Parkour ist es wichtig, dass regelmäßig trainiert wird, da diese anspruchvolle Sportart viel Übung braucht.
  • Parkour reduziert Stress: Körperliche Aktivität kann helfen, Stress abzubauen. Kinder empfinden Parkour weniger als Sport, sondern als Abenteuer. Dadurch erleben sie weniger Leistungsdruck. Trotzdem kann das Überwinden von Hindernissen zu Erfolgserlebnissen führen, die das Selbstvertrauen der Kinder stärken.
  • Parkour ist eine Trendsportart, die im öffentlichen Raum stattfindet. Auch Kinder, die sonst nicht so leicht Anschluss finden, können durch das gemeinsame Interesse an Parkour gut soziale Kontakte knüpfen.
  • Als zusätzlicher Vorteil würde sich hier noch die Steigerung der Die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen werden gesteigert. Das Gefühl und das Vertrauen in den eigenen Körper werden gestärkt.


Welches Verletzungsrisiko besteht bei Parkour?

Parkour ist auch eine schnelle Sportart und mit viel Springen und Laufen. Damit einher geht auch ein gewisses Verletzungsrisiko. Die häufigsten Verletzungen bei Parkour entstehen bei Stürzen:

  • Schürfwunden
  • Prellungen
  • Verstauchungen
  • Knochenbrüche


Wie kann man Kinder bei Parkour vor Verletzungen schützen?

Kinder sind oft sehr gelenkig. Das ist bei Parkour sicher ein Vorteil. Trotzdem besteht Verletzungsgefahr. Diese kann man mit folgenden Maßnahmen reduzieren:

  • Schutzausrüstung: Kinder sollten für sie passende Handgelenkschützer, Knieschützer und Ellbogenschützer tragen. Auch ein Helm kann bei Stürzen, die beim Parkour-Training immer wieder vorkommen, helfen, Verletzungen zu verhindern.
  • Aufwärmen: Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder sollten Ihre Muskeln und Gelenke vor dem Parkour-Sport aufwärmen und dehnen. Das ist gerade bei Bewegungsformen, die viele Sprünge oder Sprints enthalten, wichtig. Das reduziert das Risiko für Zerrungen.
  • Anfangs besser mit Trainer: Das Wiener Ferienspiel oder WienXtra bieten immer wieder die Möglichkeit, bei verschiedenen Sportarten, gratis zu „schnuppern“. Parkour ist manchmal auch dabei.
  • Altersgerechtes Training: Parkour-Training wird meist ab 10 Jahren empfohlen. Wenn jüngere Kinder es auch versuchen wollen, sollte man darauf achten, dass sie in für sie sicherem Umfeld mit weniger hohen Sprüngen und abseits von betonierten Flächen üben.
  • Grundsätzlich gilt: Gerade akrobatische Bewegungsformen, welche ein hohes Maß an Körperkontrolle erfordern, sie aber auch schulen, ist immer ein gewisses Verletzungsrisiko gegeben. Gleichzeitig lernt man dabei aber auch die Grenzen des eigenen Körpers kennen, Gefahrensituationen besser einzuschätzen und bei Stürzen im Alltag gut zu reagieren, um diese vielleicht zu vermeiden/abzufedern.“

Das ist Skaten: Trendsport immer wieder neu entdeckt

Skateboarden gibt es schon seit den 60er-Jahren. Der Sport wird immer wieder zum Trend, Momentan erlebt er einen Hype wie lange nicht. Und das nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In den Wiener Parkanlagen gibt es viele von Bäumen umgebene Skate-Anlagen in der Natur mit vielseitigen Möglichkeiten: Hindernisse zum Überspringen, Geländer zum Hinabrutschen, Flächen, Rampen und Halfpipes.

Letztere sind eher für schon erfahrenere Skater gedacht. Kinder können allerdings bereits im späten Vorschulalter erste Versuche auf dem Board machen.

Welche Ausrüstung brauchen Kinder für Skateboarden?

Kinderskateboards unterscheiden sich von den Boards für Erwachsene. Einerseits sind sie kürzer. Die kleinsten Kinderskateboards sind in der Regel 24 Zoll lang.  Kinder haben noch kürzere Beine und weniger Kraft. Die kürzeren Boards sind leichter zu kontrollieren. Andererseits sind Kinderskateboards auch breiter als gewöhnliche Skateboards – für mehr Stabilität - und haben weichere Rollen. So können sie nicht so schnell werden wie die Boards für Erwachsene. Gute Kinderskateboards sind oft unter 50 Euro zu haben. Es wird empfohlen, gemeinsam mit dem Kind in einem Sportgeschäft Beratung in Anspruch zu nehmen, damit die Größe stimmt.

Welchen gesundheitlichen Nutzen bringt Skaten für Kinder?

Skaten macht Kindern viel Spaß. Es bringt aber auch Vorteile für ihre Gesundheit.

  • Skaten trainiert die Geschicklichkeit (Koordination) und den Gleichgewichtssinn.
  • Die Ausdauer wird trainiert. Je nach Intensität, mit der das Kind sich mit dem Skateboard bewegt, werden auch Muskeln aufgebaut und Kalorien abgebaut.
  • Skaten ist kein Mannschaftssport. Aber die Erfolgserlebnisse, wenn etwas geschafft ist, sind großartig. Sie stärken das Selbstbewusstsein.


Welches Verletzungsrisiko besteht beim Skaten?

Beim Skaten entstehen die Verletzungen vorwiegend durch Stürze. Es besteht die Gefahr für:

  • Schürfwunden
  • Prellungen
  • Verstauchungen
  • Knochenbrüche
  • Verkehrsunfälle (beim Befahren öffentlicher Straßen)


Wie kann man Kinder beim Skaten vor Verletzungen schützen?

Mit entsprechenden Maßnahmen ist die Verletzungsgefahr kaum höher als beim Herumtollen am Spielplatz. Die Verletzungsgefahr kann reduziert werden durch:

  • Schutzausrüstung: Kinder sollten auf jeden Fall einen Helm tragen, um Kopfverletzungen zu vermeiden. Auch passende Handgelenkschützer, Knieschützer und Ellbogenschützer sind wichtig. Die Schuhe sollten rutschfest und gut gedämpft sein. Knöchelhohe Modelle bieten einen gewissen Schutz vor Verletzungen durch Umknicken.
  • Richtige Skateboardgröße: Kinder sollten nur mit für sie passenden Skateboards (siehe oben) trainieren. Sie haben weder die Beinlänge noch die Kraft, zu große Boards zu kontrollieren.
  • Training auf passenden Anlagen: In Wien gibt es in fast allen Bezirken Skater-Anlagen. Skateboards haben auf der Straße nichts verloren. Einen Überblick über die Rechtslage finden Sie hier.

Das ist Discgolf: Frisbee trifft Golf

Beim Discgolf wird ähnlich wie beim Golf eine Station nach der anderen auf einem „Parcours“ bespielt. Dabei muss jeweils ein Frisbee in einen fix montierten Korb geworfen werden.
Lokalaugenschein im Wiener Prater im 2. Bezirk: Es ist Sonntagnachmittag. Entlang der Prater Hauptallee gibt es einen Discgolf-Parcour (ein zweiter Discgolfparcour in Wien befindet sich im Volkspark - Entenpark im 10. Bezirk).
Fast jede Station ist besetzt. Wir sehen eine Gruppe Jugendlicher mit Fahrrädern. Ein paar vielleicht 10-Jährige Mädchen gehen ein wenig näher an „ihren“ Korb als vorgesehen. Sie sind ja auch noch kleiner und spielen nur zum Spaß. Da können sie es sich auch ein wenig leichter machen. Einen Korb weiter ist eine ganze Familie mit bunten Frisbees bewaffnet. Der Opa hat gerade ziemlich gut vorgelegt. Jetzt versucht der Enkel, der ihm gerade mal bis zur Brust reicht, mitzuhalten …
Discgolf ist eindeutig die familientauglichste unter den hier beschriebenen Trendsportarten.

Welche Ausrüstung brauchen Kinder für Discgolf?

Die sogenannten „Discs“ sind Frisbees. Es gibt sie in verschiedenen Arten für unterschiedliche Wurfweiten. Sie haben Namen wie „Putter“, „Midrange“ und „Driver“. Für Kinder gibt es eigene Discs. Diese sind leichter und kleiner als die Standard-Discs und daher für Kinder einfacher zu werfen. Richtige Discgolf-Discs kosten um die 20 Euro. Sets mit mehreren Scheiben werden auch angeboten. Für erste Versuche, um herauszufinden, ob Discgolf Spaß macht, tun es aber auch normale Frisbees aus der Familien-Spielkiste. Die Ausrüstung muss man selbst mitbringen. Spezielle Kleidung ist nicht nötig. Hauptsache sie ist bequem

Welchen gesundheitlichen Nutzen bringt Discgolf für Kinder?

Neben der Tatsache, dass Discgolf an der frischen Luft in meist grüner Umgebung ausgeübt wird, kann es über die entspannende Wirkung der Natur noch mehr als Bonus für die Gesundheit verbuchen.

  • Ausdauer: So wie beim klassischen Golfsport handelt es sich beim Discgolf um einen Sport, bei dem viel gegangen wird. Ohne entsprechende „Ablenkung“ tun das Kinder sonst oft nicht sehr gern. Gehen ist gut für Herz und Kreislauf, stärkt die Beinmuskulatur und fördert die Ausdauer.
  • Das Werfen der Discs trainiert auch die Koordination und das räumliche Vorstellungsvermögen. Kinder können auf diese Art auch ihre Motorik weiterentwickeln.


Welches Verletzungsrisiko besteht bei Discgolf?

Discgolf ist eine sehr ungefährliche Sportart. Das Verletzungsrisiko ist ähnlich wie bei einem Spaziergang. Dazu kommt ein kleines Risiko für Muskelverletzungen beim Werfen

  • Ausrutschen
  • Umkippen
  • Zerrungen in Schulter oder Arm


Wie kann man Kinder beim Discgolf vor Verletzungen schützen?

Um sicher zu sein, sollten Kinder wie Erwachsene Folgendes beachten:

  • Gute Schuhe: Da doch ein wenig gegangen wird, sollten die Schuhe bequem und gut zum Gehen geeignet sein. Bei nassem Boden ist auch darauf zu achten, dass die Schuhe dicht sind, damit die Kinder nicht lange mit nassen Füßen herumgehen müssen.
  • Aufwärmen: Leichte Dehnungsübungen für den Oberkörper können Zerrungen beim Werfen der Disc vermeiden helfen.
  • Augen auf: Es ist eine Regel des Discgolfs, dass man auf andere Menschen und die Natur Rücksicht nehmen soll. Kinder sollten wissen, dass sie in den Wurfzonen nicht spontan loslaufen sollten. Eine Disc am Kopf verursacht in der Regel zwar keine schweren Verletzungen. Angenehm ist das aber nicht.

 

Viele weitere Informationen zu gesunder Bewegung für jedes Alter finden Sie hier.