Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Warum Jugendliche Bewegung brauchen

Ausreichend Bewegung zu machen, ist wichtig für Jugendliche. Es fördert die Gesundheit von Heranwachsenden in vielerlei Hinsicht. Dabei wird nicht nur die körperliche Gesundheit gestärkt. Auch die seelische Gesundheit kann unterstützt und die soziale Kompetenzen gestärkt werden.

Warum ist ausreichend Bewegung wichtig für Jugendliche?

Unsere zunehmend sitzende Lebensweise beginnt schon in der Kindheit und Jugend. Dabei sind Bewegung und körperliche Aktivität wichtig für ein gesundes Heranwachsen. Die Vorteile regelmäßiger Bewegung für Jugendliche gehen weit über den Bereich der körperlichen Gesundheit hinaus. Sie wirken sich auch auf die seelische Gesundheit aus und können die soziale Entwicklung der Jugendlichen fördern. Es gibt auch Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass Schüler*innen, die viel Bewegung machen, bessere Lernleistungen bringen.
Der Lebensstil der Jugendlichen ist ausreichender Bewegung aber nicht unbedingt zuträglich. Laut einer aktuellen Jugendstudie spielen Sport und Bewegung für 66 Prozent der Jugendlichen eine Rolle bei ihrem Freizeitverhalten: Musik hören oder sich mit anderen treffen und „chillen“ sind jedoch laut dieser Studie die favorisierten nicht gerade bewegungsorientierten Freizeitaktivitäten der jungen Befragten. Die HBSC-Studie über das Gesundheitsverhalten von Schüler*innen betrachtet das genauer. Dort zeigt sich, dass nur etwa ein Viertel der österreichischen Schüler*innen zwischen 5. Und 11. Schulstufe die Vorgabe der Österreichischen Bewegungsempfehlungen von mindestens 60 Minuten Bewegung pro Tag tatsächlich erfüllen.

Die positiven gesundheitlichen Effekte von Bewegung und Sport spielen in der Wahrnehmung von Kindern und Jugendlichen in der Regel eben noch eine untergeordnete Rolle. Organisationen wie die Wiener Gesundheitsförderung -WiG setzen sich daher u. a. mit Projekten wie Radeln & Rollern dafür ein, dass Heranwachsende schon im Übergang von Kindern zu Jugendlichen Bewegung als Selbstverständlichkeit in ihren Alltag einbauen.

Wie viel Bewegung brauchen Jugendliche?

Kinder und Jugendliche sollten laut Bewegungsempfehlungen des Fonds Gesundes Österreich jeden Tag mindestens 60 Minuten Bewegung mit mittlerer oder höherer Anstrengung machen. Das bedeutet, dass sie während der Bewegung zwar noch sprechen, aber nicht mehr singen können. Das trainiert die Ausdauer. An drei Tagen in der Woche soll diese ausdauerorientierte Bewegung anstrengender sein. Die Bewegung sollte dabei so intensiv sein, dass die Jugendlichen währenddessen nur ein paar Worte sagen können. Mindestens dreimal in der Woche sollen Kinder und Jugendliche auch Übungen machen, die ihre Muskeln kräftigen und ihre Knochen stärken. Diese Bewegung ist aber nicht zusätzlich gemeint, sondern gehört zu den 60 empfohlenen Minuten pro Tag.

Wie sollen Jugendliche sich bewegen?

Es gibt nicht DIE richtige Bewegung für Jugendliche. Wichtig ist, dass die gewählte Aktivität Spaß macht. Sie sollte zu den jeweiligen Jugendlichen passen. Es soll nicht immer die gleiche Art von Bewegung gemacht, sondern abgewechselt werden. Dadurch bleibt die Motivation hoch, und variantenreiche Bewegung macht auch mehr Spaß. In Phasen langen Sitzens wird empfohlen, dass Jugendliche sich zwischendurch immer wieder bewegen. Das können kleine Gymnastikübungen wie Hampelmannsprünge oder ein paar Liegestütze sein. Mit Bällen zu jonglieren oder mit einem Haustier zu spielen sind weitere der vielen Möglichkeiten für kleine Bewegungseinheiten zwischendurch. Mehr Informationen zum Ansehen bietet auch ein Erklärvideo des Fonds Gesundes Österreich über die österreichischen Bewegungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche.

Fünf Gründe, warum Jugendliche von Bewegung profitieren

Wir haben uns genauer angesehen, warum Bewegung und körperliche Aktivität so wichtig für die gesunde Entwicklung der Jugendlichen ist, und was sie ihrer Gesundheit bringt.

1. Mehr körperliche Gesundheit
Vergleicht man aktive und inaktive Kinder und Jugendliche, sieht man: Die, die sich regelmäßig bewegen, sind fitter. Sie werden seltener übergewichtig und haben stärkere Knochen. Das bedeutet auch für das spätere Leben ein geringeres Osteoporoserisiko (Osteoporose ist die Verringerung der Knochendichte, die bei zunehmenden Alter auftreten kann. Sie führt zu höherer Gefahr, sich Knochen zu brechen.). Durch Bewegung werden das Herz-Kreislauf-System gestärkt, die Muskulatur aufgebaut und die Flexibilität verbessert. Dies trägt schon ab den jungen Jahren zur Vorbeugung von Herzkrankheiten oder Typ-2-Diabetes bei und hilft, in späteren Jahren weniger sturzgefährdet zu sein. Bewegung fördert auch ein allgemeines Gefühl des Wohlbefindens.

2. Bessere seelische Gesundheit
Die Auswirkungen von Bewegung auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen sind ebenso bedeutend wie die auf die körperliche. Regelmäßige körperliche Aktivität hat sich als wirksames Mittel zur Stressbewältigung erwiesen und kann dazu beitragen, Angstzustände und depressive Symptome zu reduzieren. Durch die Freisetzung von Endorphinen, auch bekannt als Glückshormone, verbessert Bewegung die Stimmung und fördert ein allgemeines Gefühl des Wohlbefindens. Jugendliche, die körperlich aktiv sind, haben oft eine bessere Selbstwahrnehmung und ein höheres Selbstwertgefühl.

3. Höhere soziale Kompetenz
Körperliche Aktivitäten geben Jugendlichen die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen und soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Teamsportarten fördern die Zusammenarbeit, den Teamgeist und die Fähigkeit, mit anderen zu kommunizieren. Jugendliche lernen, aufeinander zu achten, sich gegenseitig zu unterstützen, zu respektieren und gemeinsame Ziele zu verfolgen. Daher können Bewegung und Sport auch stark bei der Integration von Menschen in eine Gesellschaft unterstützen. All diese Fähigkeiten sind nicht nur für den Sport, sondern auch für das spätere Leben von großem Wert. Gemeinsame Bewegung kann Jugendliche auch dazu motivieren, sich an der frischen Luft aufzuhalten. In Wien sind beispielsweise die Motorikparks oder die Aktivparks, in denen Calisthenics betrieben wird, beliebte Jugendtreffpunkte. Auch für andere Aktivitäten wie Parkour oder Skateboarden kommen Jugendliche gerne im Freien zusammen. Einen ausführlichen Bericht zu diesen „Urban Sports“, also den „Städtischen Sportarten“, finden Sie in unserem Magazin Gesunde Stadt (Frühlingsausgabe 2024).

4. Leichter lernen
Körperlich aktive Jugendliche sind nicht nur fitter, sie bringen oft auch bessere schulische Leistungen. Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns und verbessert die Sauerstoffversorgung, was zu einer gesteigerten Konzentrationsfähigkeit und besseren Gedächtnisleistungen führen kann. Jugendliche, die regelmäßig Sport treiben, zeigen häufig höhere Motivation und ein besseres Zeitmanagement. Auch das kann sich positiv auf die schulischen Leistungen auswirken. Darüber hinaus kann Bewegung dazu beitragen, Stress abzubauen und die mentale Belastbarkeit zu verbessern. Auch das kann insgesamt zu einem besseren Lernerfolg führen. Give, die Servicestelle für Gesundheitsförderung an Österreichs Schulen, unterstützt daher mit vielen Angeboten Bewegungsangebote an Schulen.

5. Gesunde Gewohnheiten fürs Leben
Insgesamt ist Bewegung ein unverzichtbarer Bestandteil eines gesunden Lebensstils für Jugendliche. Eltern, Lehrer*innen und andere Bezugspersonen spielen eine wichtige Rolle dabei, Jugendliche zu ermutigen und zu unterstützen, aktiv zu bleiben. Durch die Förderung von Bewegung können Jugendliche nicht nur körperlich gesund, sondern auch mental und emotional stark aufwachsen.