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Kinder und Bewegung: Welche Art von Bewegung fördert die Gesundheit von Kindern?

Welche Art der Bewegung ist besonders gesund für Kinder? Was haben Bewegung und Psyche miteinander zu tun? Und was verstehen Eltern unter „gesunder“ Bewegung für ihre Kinder?


Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Schon die kleinen Babys im Bauch „trainieren“. Sie drehen sich, treten und boxen. Sind sie geboren, geht es munter zappelnd weiter. Das ist gut so und wichtig für eine gesunde Entwicklung, denn so lernen sie, wie ihr Körper funktioniert. Je größer Kinder werden, desto „organisierter“ wird ihre Bewegung. Wichtig ist, dass auch Schulkinder weiter „in Bewegung bleiben“ und dass sie die Freude daran nicht verlieren. So schaffen sie später den Übergang zu Erwachsenen mit gesundem Bewegungspensum.

Wieviel Bewegung brauchen Kinder?

Sehr umfangreiche und gut aufbereitete Information findet man beim Fonds Gesundes Österreich.  Die Empfehlungen sind für alle Altersgruppen differenziert. Es gibt dazu auch Videos. Schulkinder und Jugendliche sollten sich immerhin 60 Minuten täglich bewegen. Zwei- bis dreimal pro Woche sollten auch muskelkräftigende Übungen auf dem Programm stehen.

Welche Arten von Bewegung brauchen Kinder?

Je vielfältiger Kinder sich bewegen, desto besser. Unterschiedliche Arten der Bewegung trainieren auch unterschiedliche Körperregionen und Fähigkeiten. Daher ist die Mischung aus folgenden Arten von Bewegung wichtig für eine gesunde Entwicklung:

  1. Aerobe Tätigkeiten (das ist Training mit niedriger Belastung) bringen Herz und Kreislauf in Schwung. Dazu gehören z. B. Radfahren, Schwimmen, Joggen
  2. Gleichgewicht und Koordination: Wenn wir balancieren oder jonglieren, trainieren wir Koordination und Gleichgewichtssinn.
  3. Krafttraining: Dabei werden die Muskeln stärker und widerstandsfähiger. Am besten werden Sprünge, Vierfüßlerlauf, Klettern usw. in spielerische Bewegungsabläufe integriert.
  4. Training der Flexibiliät: Jede Form von Dehnungsübungen lockert unsere Muskeln und hält die Gelenke beweglich.
  5. Spielsportarten: Von Fangen über Volleyball bis zu Tennis oder Federball – Spielsportarten kombinieren oft sogar verschiedene Arten der Bewegung.

Ist Bewegung gesund für die Psyche?

„Es ist durch mehrere Studien sehr gut nachgewiesen, dass körperliche Aktivität die seelische Gesundheit stärkt,“ erklärt Paul Plener, Leiter der Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsklinik Wien. Das hat laut Plener mehrere Gründe:

  • Erfolg macht Freude: Sportliche Aktivitäten wirken sich natürlich positiv auf das Gewicht und die Fitness aus. Dadurch steigt die Freude an der Bewegung. Erfolgserlebnisse entstehen und stärken die Psyche.
  • Stress lässt nach: Bewegung fährt Entzündungsprozesse im Körper, von denen wir wissen, dass sie einen direkten Einfluss auf die Gesundheit haben, herunter. Und Stresshormone, die auch zu psychischen Problemen beitragen können, werden dadurch reduziert.
  • Beziehungen halten gesund: Sportliche Aktivitäten haben oft einen direkten Zusammenhang mit sozialen Beziehungen: In Teams entstehen Freundschaften, gemeinsame Erfolge oder auch Misserfolge schweißen zusammen. Es ist auch erwiesen, dass uns soziale Beziehungen gesund halten.

Warum ist das gemeinsame Bewegen gesund für Kinder und Jugendliche?

Paul Plener: „Gerade, wenn sich Gruppen gemeinsam sportlich betätigen, hat das neben dem positiven Effekt auf die körperliche Gesundheit auch enorme stabilisierende Wirkung auf die psychische Gesundheit. Es gibt mehrere aktuelle Studien aus skandinavischen Ländern, die beweisen, dass Menschen, die mit anderen zusammen Bewegung machen, seltener an depressiven Verstimmungen leiden als andere.“

Welche Art von Bewegung halten Eltern für besonders gesund?

In einer Umfrage für unser Magazin „Gesunde Stadt“ haben wir Erwachsene, die sich viel mit Kindern bewegen, befragt, wie sie sich gemeinsam mit Kindern bewegen. Wir wollten von Ihnen auch wissen, welche Art der Bewegung in den Familien als besonders gesund angesehen wird. Die Antworten darauf finden Sie hier:

Brigitte Wittmann (61), 2 Enkelkinder
„Ich finde, dass Kinder besonders von Mannschaftssport profitieren. Da bewegen sie sich nicht nur, sondern lernen auch, wie man im Team agiert.“

Petra Wagner (36), 2 Kinder
„Für mich ist es wichtig, dass meine Kinder schwimmen können. Der sichere Umgang im Wasser hat oberste Priorität. Außerdem macht es ihnen großen Spaß und fördert die Geschicklichkeit und Ausdauer.“

Emese Reka Karman (28), 1 Kind
Für mich ist jede Bewegung gut, die dem Kind Spaß macht. Denn man soll sich ja regelmäßig bewegen, damit es gesund ist. Und das machen Kinder nur dann, wenn sie es mit Freude tun.

Armin Rainer (49), 1 Kind
Ich finde Teamsportarten sehr wichtig, nicht nur, weil sie den Körper sowohl im Bereich Kondition, Koordination und Kraft trainieren, sondern weil die Kinder hier Teamgeist und Zusammenarbeit lernen.

Rami Askoul (46)
„Für mich ist Radfahren sehr gesund für Kinder. Sie bewegen sich, sind an der frischen Luft. Und Radtouren ins Grüne tun auch der Seele richtig gut.“

Was bringt Bewegung im Alltag für Kinder?

Auch wenn die meisten Menschen unter Bewegung Sport verstehen, sollte man aber nicht vernachlässigen, dass Kindern auch Alltagsbewegung genauso guttut wie Erwachsenen: Also vielleicht ermutigen die Eltern den Nachwuchs zu Fuß zur Schule zu gehen. Beim Gehen lässt es sich auch besser mit Freunden plaudern als eng für eine Station in den Bus gedrängt. Oder man macht zuhause ein Spiel daraus, schneller als der Aufzug im ersten Stock zu sein. Bewegungsmöglichkeiten gibt es viele – und Kinder sind oft mehr als bereit, dabei eifrig mitzumachen.

Hier finden Sie mehr Informationen über gesundheitsfördernde Bewegung.