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Tipps für den Kauf und die Lagerung von Lebensmitteln: So bleiben sie länger frisch

Eine ausgewogene Ernährung basiert auf frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind. Die Frische der Lebensmittel spielt eine entscheidende Rolle, um den Nährwert zu erhalten. Gerade im Sommer, wenn die Hitze Essen schneller verderben lässt, ist das wichtig. Wir verraten Ihnen, wie Sie ihre Lebensmittel so frisch wie möglich halten können.

Lebensmittel richtig lagern

Jedes Lebensmittel sollte sachgemäß gelagert werden.Damit Lebensmittel länger frisch bleiben, sollten sie an geeigneten Orten gelagert werden: Lebensmittel können im Haushalt an unterschiedlichen Orten und Plätzen gelagert werden: im Keller, in der Speisekammer, im Vorratsschrank, im Kühlschrank oder im Tiefkühlschrank.

Warum ist eine gute Lagerung von Lebensmitteln so wichtig?

Eine gute Lagerung von Lebensmitteln hat mehrere Vorteile, erklärt Rita Kichler, Ernährungswissenschafterin und Gesundheitsreferentin, Fonds Gesundes Österreich: „Frisches Obst und Gemüse ist beispielsweise reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien, sie sind wertvolle Lebensmittel und stellen gemeinsam mit Getreide, Getreideprodukten und Erdäpfeln die Basis unserer Ernährung dar (Quelle: Ernährungspyramide | Gesundheitsportal), zugleich stärken sie auch  unser Immunsystem. Die richtige Lagerung hilft, dass Lebensmittel wie Obst und Gemüse möglichst lange frisch und genießbar sind und auch die Nährstoffe erhalten bleiben. Die Lagerung ist auch wichtig, damit Lebensmittel nicht schnell verderben, z. B. durch Schimmelpilze.“

  • Gemüse
    Das meiste Gemüse hält im Gemüsefach, das sich ganz unten im Kühlschrank befindet, länger frisch. Aber nicht jedes Gemüse gehört in den Kühlschrank. „Erdäpfel, Zwiebel oder Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika oder Melanzani brauchen keine gekühlte Lagerung. Diese Sorten sind bei normaler Zimmertemperatur für ein paar Tage gut zu halten, sollten generell aber nicht zu lange aufbewahrt werden“, erklärt Kichler. Salat, Spargel oder Spinat halten sich im Kühlschrank ca. 1-2 Tage sehr gut, wenn sie in ein feuchtes Tuch eingewickelt werden. Wurzelgemüse wie Karotten, Sellerie und Co. halten im Gemüsefach des Kühlschranks sogar mehrere Wochen. Für die Lagerung größerer Mengen über einen langen Zeitraum wird Wurzelgemüse am besten - wenn vorhanden - im Keller aufbewahrt oder in einem kühlen, dunklen Raum und in feuchtem Sand, der Schicht für Schicht in eine Kiste gefüllt wird.
  • Obst
    Marillen, Zitrusfrüchte und Bananen sind kälteempfindlich und sollten daher nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Gewisse Obstsorten, wie Äpfel, Pfirsiche, Bananen oder Birnen verströmen Reifegas. Dieses bewirkt, dass daneben gelagerte Früchte schneller verderben können. Sie sollten daher besser immer getrennt von anderen Obst – und Gemüsesorten aufbewahrt werden.
  • Brot & Gebäck
    Brot und Gebäck sollten nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Rita Kichler erklärt, warum das so ist: „Durch die kühle feuchte Luft bilden sich leicht Schimmelpilze, und diese können sich rasch vermehren. Am besten ist es, Brot in einem Stoffsäckchen oder in einer Brotdose, mit guter Belüftung, aufzubewahren. Das schützt es vor dem Austrocknen. Eine Scheibe gutes Brot zählt nicht selten zu einem gesunden Frühstück oder einer Zwischenmahlzeit: „Empfehlenswert sind Vollkornbrote, Brote oder Gebäcke, die zusätzlich Saaten, wie Leinsamen, Sesam, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne enthalten. Diese versorgen uns zusätzlich mit wertvollen Inhalts- und Ballaststoffen.“
  • Fleisch & Fisch
    Fleisch ist ein leicht verderbliches Lebensmittel, daher sollte es nach dem Kauf so schnell wie möglich in den Kühlschrank. Dort ist es in einem verschlossenen Behälter auf der Glasplatte über dem Gemüsefach gut aufgehoben. Das ist der kälteste Bereich im Kühlschrank.
    Grundsätzlich ist es dann etwa 3 bis 4 Tage haltbar. Allerdings ist das Verbrauchsdatum („Zu verbrauchen bis“) stets einzuhalten. Zu beachten ist, dass verschiedene Fleischsorten stets voneinander getrennt gelagert werden und nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt kommen sollten.Fisch und Fleisch liefern dem Körper Eiweiß sowie verschiedene Vitamine und Mineralstoffe – z. B. Jod, Vitamin D (Fisch) oder B-Vitamine und Magnesium, Eisen und Zink (Fleisch) (Quelle:www.gesundheit.gv.at).Die österreichische Ernährungspyramide (Quelle: Die österreichische Ernährungspyramide (sozialministerium.at)) empfiehlt 1 bis 2 Portionen Fisch (à ca. 150 g) pro Woche. Bevorzugt gegessen werden sollten fettreicher Seefisch wie Makrele, Lachs, Thunfisch und Hering oder heimische Kaltwasserfisch, wie beispielsweise Saibling. Fettreiche Fische sind eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren, die wichtig für die ausgewogene Ernährung sind. Achten Sie nach Möglichkeit auf nachhaltigen Fischfang – welche Fischarten gerade bedroht sind und welche ohne Bedenken verzehrt werden können, lässt sich etwa im „WWF Fischratgeber“ nachlesen.  Bei Fleisch werden nicht mehr als 3 Portionen pro Woche empfohlen. Rotes Fleisch wie Rind, Schwein oder Lamm und Wurstwaren sollten selten gegessen werden.
  • Milch & Milchprodukte
    Milch und Milchprodukte gehören zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Sie enthalten hochwertiges Eiweiß und gelten als Quelle für Kalzium und einige Vitamine (wie Vitamin A, B2 und Vitamin B12). Laut österreichischer Ernährungspyramide ist die Konsumation von täglich 3 Portionen Milch und Milchprodukten ratsam. Eine Portion entspricht: Milch (200 ml), Joghurt (180 – 250 g), Topfen (200 g), Hüttenkäse (200 g), Käse (50 – 60 g). Am besten sind 2 Portionen „weiß" (z. B. Joghurt, Buttermilch, Hüttenkäse) und 1 Portion „gelb" (Käse). Milch, Joghurt oder Käse sollten das ganze Jahr über gekühlt aufbewahrt werden. Auch ist es ratsam, sie in der jeweiligen Originalverpackung zu lassen oder in luftdichten Behältern aufzubewahren.Dadurch wird verhindert, dass sie Gerüche von anderen Lebensmitteln aufnehmen.
  • Trockene Lebensmittel
    …wie Nudeln, Mehl, Müsli, Grieß oder Gewürze sollten im Vorratsschrank – am besten in dicht verschließbaren Dosen oder Schraubgläsern – trocken aufbewahrt werden.
  • Kräuter
    Frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum und Minze können in einem Glas Wasser aufbewahrt werden. Am besten werden sie mit einem Plastiksäckchen abgedeckt und in den Kühlschrank gestellt. Alternativ können Kräuter auch gehackt und eingefroren werden.

Lebensmittel selbst ernten

Der Anbau im eigenen Beet oder Hochbeet liefert Obst und Gemüse, das frisch vom Beet auf den Teller kommt. Im Sommer gibt es eine Vielzahl von Gemüsesorten und Kräutern, die sich gut auf einem Beet anbauen lassen. „Wenn kein Garten oder Balkon zur Verfügung steht, so kann man auf einem hellen Fensterbrett in Blumentöpfen Kräuter, wie Schnittlauch, Basilikum, Majoran oder Thymian selbst ziehen. Besonders beliebt sind selbstgezogene Sprossen oder Kresse, die sehr rasch wachsen und bald gegessen werden können, z. B. im Topfenaufstrich oder im Salat“, erklärt Kichler.

Lebensmittel vom Bauernhof oder Bauernmarkt kaufen

Eine gute Alternative Lebensmittel möglichst frisch zu kaufen, ist der Einkauf auf Lebensmittelmärkten oder direkt vom Bauernhof. Lebensmittel, die direkt vom Bauernhof stammen oder auf Märkten angeboten werden, werden zeitnah, im besten Fall sogar am selben Tag, geerntet, was zu einer guten Qualität und einem intensiveren Geschmack führt. Einen guten Überblick aller Märkte in Wien finden Sie hier: Lebensmittelmärkte in Wien - Übersicht

So sind Obst & Gemüse lange genießbar

Wer das ganze Jahr über heimisches oder sogar selbst geerntetes Obst und Gemüse zu sich nehmen möchte, hat dazu 5 Möglichkeiten:  Einkochen, Einfrieren, Einlegen, Trocknen oder Fermentieren.

  • Einkochen: Beim Einkochen werden Obst und Gemüse zuerst gereinigt, geschnitten und dann in Einmachgläser gefüllt. Anschließend die Einmachgläser zu zwei Dritteln mit Wasser bedecken und im Wasserbad erhitzen. Gläser herausnehmen und dicht verschließen. Es muss sich ein Vakuum bilden. Einmaliges kurzes Aufkochen hält den Vitaminverlust am geringsten.
  • Einfrieren: Obst können Sie gut bei mindestens 18 Grad Celsius bevorraten. Zum Einfrieren zuhause eignet sich ein 4-Sterne-Gefrierfach. Nährstoffe, Aroma und Aussehen bleiben dabei weitgehend erhalten. Das Wasser in den Nahrungsmitteln bildet Kristalle und wird für Bakterien und Co. schlecht verwertbar. Gleichzeitig hemmt die Kälte deren Stoffwechsel, sodass sie keinen Schaden mehr anrichten können. Weitere Infos zum Einfrieren von Obst finden Sie hier.
  • Einlegen: Ob Karotten, Radieschen, Zwiebel oder Knoblauch – viele Gemüsesorten lassen sich sehr gut einlegen. Sie können in Öl oder in Essigsud eingelegt werden. Gewürztes Gemüse kann beispielsweise zuerst angebraten werden. Dann wird es in Öl eingelegt und luftdicht verschlossen. Für Essigsud benötigt man Essig, Salz und Gewürze. Der Vorgang ist derselbe wie beim Einlegen in Öl.
  • Trocknen: Ob Obst oder Gemüse – beides kann im Backofen getrocknet und somit haltbar gemacht werden. Die ideale Temperatur beträgt dabei 30-50 Grad Celsius. Am besten eignen sich feste Gemüse – und Obstsorten. Die Sorten in Scheiben schneiden, auf ein Backpapier legen, los geht´s. Zu beachten: Je höher der Wassergehalt des jeweiligen Obstes oder Gemüses, umso länger müssen sie im Ofen trocknen.
  • Fermentieren
    Wer Gemüsesorten fermentiert, tut der Gesundheit Gutes. Beim Fermentieren wird der natürliche Gärungsprozess durch Milchsäurebakterien in Gang gesetzt. Zum Fermentieren eignet sich jede Art von festem Gemüse wie Karotten, Rote Rüben, Sellerie, Radieschen oder Kohlsorten … Fermentiertes Gemüse stärkt die Abwehrkräfte, außerdem sorgen die Bakterienkulturen für eine gesunde Darmflora.